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Realistische Anwendungen von KI im Facility Management

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Realistische Anwendungen und Grenzen von künstlicher Intelligenz im Facility Management

Realistische Anwendungen und Grenzen von künstlicher Intelligenz im Facility Management

Künstliche Intelligenz (KI) wird häufig als universelles Werkzeug dargestellt, das theoretisch jede Herausforderung lösen kann. In der Praxis zeigt sich jedoch, dass der Einsatz von KI-Technologien oft an spezifischen Anforderungen, der Datenverfügbarkeit oder der fehlenden strategischen Planung scheitert. Insbesondere im Facility Management (FM), einem Bereich, der durch komplexe Prozesse und heterogene Anforderungen geprägt ist, ist ein durchdachter Einsatz von KI entscheidend.

Energieeffizienz durch datengetriebene Gebäudesteuerung

Ein praxisnaher und sinnvoller Anwendungsfall von KI im FM ist die Optimierung der Energieeffizienz in Gebäuden. Moderne Gebäude generieren bereits heute enorme Datenmengen über Systeme wie Heizungs-, Lüftungs- und Klimaanlagen (HLK), Beleuchtungssysteme oder Sensoren für Temperatur und Luftqualität.

KI-Modelle können diese Daten analysieren, um:

  • Energieverbrauchsmuster zu identifizieren: KI kann durch historische Daten Vorhersagen treffen und in Echtzeit Anpassungen vornehmen, wie z. B. das Reduzieren der Heizleistung in ungenutzten Bereichen.

  • Wetterprognosen einzubeziehen: Durch die Integration von Wetterdaten können HLK-Systeme vorab auf Temperatur- oder Feuchtigkeitsschwankungen reagieren und dadurch Energie sparen.

  • Anomalien zu erkennen: KI kann ungewöhnlich hohe Energieverbräuche aufdecken, die auf defekte Geräte oder ineffiziente Prozesse hinweisen.

Vorausschauende Wartung statt kostspieliger Ausfälle

Predictive Maintenance, also die vorausschauende Wartung technischer Anlagen, gehört zu den vielversprechendsten Anwendungen von KI im FM. Der Einsatz solcher Systeme ermöglicht es, die Lebensdauer von Anlagen zu maximieren und kostspielige Betriebsunterbrechungen zu vermeiden.

Beispiele sind:

  • Aufzugsanlagen: Sensoren in Aufzügen erfassen Daten wie Vibrationen, Türöffnungs- und Schließzeiten sowie Temperaturentwicklungen. KI kann daraus Muster ableiten, die auf bevorstehende Probleme hinweisen, wie z. B. abgenutzte Teile oder beginnende mechanische Defekte.

  • Heizungs- und Lüftungsanlagen: KI-Modelle können Daten wie Betriebsstunden, Durchflussraten und Temperaturunterschiede analysieren, um optimale Wartungszeitpunkte zu berechnen und Energieverluste zu vermeiden.

  • Elektrische Systeme: Durch die Überwachung von Spannung, Stromstärke und Lastverhalten können potenzielle Risiken wie Überhitzung oder Leitungsausfälle frühzeitig erkannt werden.

Optimierung durch Belegungsanalysen

Im Zeitalter flexibler Arbeitsmodelle, hybrider Arbeitsweisen und Shared-Office-Konzepten stellt das Flächenmanagement eine zentrale Herausforderung dar.

KI kann Unternehmen dabei unterstützen, ihre genutzten Flächen effizienter zu verwalten:

  • Raumbelegungsanalysen: Mithilfe von IoT-Sensoren können Daten über die Nutzung von Arbeitsplätzen, Konferenzräumen oder Gemeinschaftsflächen in Echtzeit gesammelt und ausgewertet werden. Dies ermöglicht eine bessere Planung und Optimierung der Flächennutzung.

  • Bedarfsprognosen: KI-Modelle können historische Belegungsdaten nutzen, um vorherzusagen, welche Flächen zu welchen Zeiten besonders stark frequentiert werden. So können Unternehmen ihre Ressourcen besser verteilen.

  • Kostensenkung: Durch die Identifikation ungenutzter oder ineffizient genutzter Flächen lassen sich erhebliche Kosteneinsparungen erzielen, sei es durch Umstrukturierungen oder die Reduzierung angemieteter Flächen.

Herausforderungen und Grenzen des KI-Einsatzes

  • Datenqualität: KI-Modelle sind auf große und qualitativ hochwertige Datenmengen angewiesen. In vielen Gebäuden fehlen jedoch noch immer die notwendigen Sensoren und Systeme, um diese Daten bereitzustellen.

  • Erklärbarkeit von Entscheidungen: KI trifft Entscheidungen oft auf Basis von Wahrscheinlichkeiten, die nicht immer nachvollziehbar sind. In sicherheitskritischen Bereichen wie Brandschutz oder Notfallmanagement ist dies problematisch, da hier Transparenz und klare Entscheidungsgrundlagen erforderlich sind.

  • Kosten-Nutzen-Verhältnis: Die Implementierung von KI-Lösungen erfordert oft hohe Anfangsinvestitionen in Infrastruktur, Software und Schulung der Mitarbeitenden. Ohne eine sorgfältige Planung können die laufenden Kosten den Nutzen übersteigen.

Der Mensch bleibt entscheidend

Ein oft übersehener, aber entscheidender Erfolgsfaktor ist die frühzeitige Einbindung der Mitarbeitenden in die Planung und Umsetzung von KI-Projekten.

Diese Einbindung:

  • Schafft Vertrauen: Wenn Mitarbeitende verstehen, wie und warum KI eingesetzt wird, steigt die Akzeptanz neuer Technologien erheblich.

  • Fördert Mitgestaltung: Mitarbeitende bringen wertvolles Praxiswissen ein, das die Qualität der KI-Lösungen verbessern kann.

  • Erhöht die Erfolgsquote: Projekte, die gemeinsam mit den Nutzern entwickelt werden, sind nachhaltiger und zielführender.

Synergie aus Mensch und Technologie

Der Einsatz von KI im Facility Management birgt enormes Potenzial, erfordert jedoch eine sorgfältige Planung, realistische Zielsetzungen und die Einbindung der betroffenen Personen. KI sollte dabei nicht als Allheilmittel verstanden werden, sondern als Werkzeug, das in enger Zusammenarbeit mit menschlichem Fachwissen zu effizienteren Prozessen, nachhaltigeren Gebäuden und besseren Ergebnissen führen kann.