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 Technologische Voraussetzungen und Dateninfrastruktur

Technologische Voraussetzungen und Dateninfrastruktur

Damit KI ihr Potenzial im Facility Management entfalten kann, müssen bestimmte technologische Grundlagen geschaffen werden. Zentrales Element ist eine moderne Dateninfrastruktur.

Sensorik und IoT-Geräte

KI benötigt Zugang zu relevanten Daten in hoher Qualität und Menge. In Gebäuden bedeutet dies die flächendeckende Ausstattung mit Sensoren für alle wichtigen Parameter: Präsenzmelder, Umweltsensoren (Temperatur, Feuchte, Luftqualität, Lärm), Zähler (Energie, Wasser), Vibrationssensoren an Maschinen, intelligente Zähler etc. Oft fehlt in Bestandsgebäuden noch die nötige Hardware, um solche Daten zu erfassen. Daher sind Investitionen in IoT-Geräte unerlässlich, um Gebäude überhaupt „KI-fähig“ zu machen. Standardisierte Sensoren, die interoperabel und robust sind, helfen, die Datenqualität sicherzustellen.

Vernetzung und Schnittstellen

Die Fülle an Geräten muss eingebunden werden – eine leistungsfähige Netzwerkinfrastruktur (LAN/WLAN, ggf. 5G) ist nötig, damit Sensordaten in Echtzeit übertragen werden. Außerdem braucht es offene Schnittstellen (APIs) und Protokollstandards, um Daten aus unterschiedlichen Quellen (Gebäudeleittechnik, CAFM-Software, IoT-Cloud) zusammenzuführen. Eine Datenplattform oder ein zentrales FM-System dient als Herzstück, in dem alle Informationen konsolidiert und der KI zur Analyse bereitgestellt werden. Moderne Cloud-Lösungen können hier von Vorteil sein, da sie Skalierbarkeit bieten und Daten aus verteilten Standorten zusammenführen. Gleichzeitig müssen die Systeme der Gebäudeautomation (HLK-Steuerung, Beleuchtungsanlagen, Zugangssysteme) per Schnittstelle ansteuerbar sein, damit KI nicht nur analysieren, sondern auch automatisiert eingreifen kann (z.B. Temperatur regeln, Alarm auslösen).

Datenmanagement und -qualität: Bereits vor dem KI-Einsatz sollte geklärt werden, wie Daten gespeichert, bereinigt und strukturiert werden. KI-Algorithmen funktionieren nur zuverlässig, wenn die zugrundeliegenden Daten konsistent und aussagekräftig sind. Das bedeutet, es müssen Data-Governance-Regeln etabliert werden: Welche Datenpunkte werden erfasst? In welcher Auflösung? Wie werden Ausreißer und Fehlwerte behandelt? Ein einheitliches Datenmodell (z.B. gemäß IFC-Standard für Gebäudedaten) ist hilfreich, um Informationen aus Bauplanung, Betrieb und Sensorik miteinander zu verknüpfen. Initiativen wie die GEFMA-Richtlinie 480 empfehlen standardisierte Datenstrukturen im FM, um den Grundstein für KI-Analysen zu legen.

Rechenleistung und Software

Für rechenintensive KI-Modelle wird entsprechende IT-Infrastruktur benötigt – sei es on-premise Server, Edge-Computing-Geräte im Gebäude oder Cloud-Services mit KI-Plattformen. Echtzeitanalysen großer Datenströme erfordern performante Systeme. Viele Unternehmen setzen hier auf Cloud-KI-Dienste, um komplexe Analysen (z.B. Bilderkennung für Security oder Big-Data-Analysen für Predictive Maintenance) auszulagern. Wichtig ist, dass die gewählte Softwareumgebung skalierbar und modular erweiterbar ist. Da KI-Technologie im Wandel ist, sollten Systeme flexible Erweiterungen erlauben (z.B. neue Sensoren einbinden, weitere Gebäude hinzufügen oder neue KI-Module aufspielen).

Integrationsfähigkeit der Lösungen

Kaum ein KI-Tool deckt alle Bedürfnisse im FM in einem ab. Daher müssen verschiedene Anwendungen miteinander integriert werden. Ein plattformbasierter Ansatz bietet sich an, bei dem verschiedene KI-Module (für Reinigung, Wartung, Energie, etc.) in ein gemeinsames Dashboard oder Datenhub einspeisen. Hierbei spielt die Einhaltung von Schnittstellenstandards (BACnet, MQTT, REST-APIs etc.) eine große Rolle. Einige Anbieter entwickeln umfassende Smart Building Plattformen, die mehrere Gewerke verbinden – dies kann Insellösungen vermeiden und die bereichsübergreifende KI-Nutzung erleichtern (z.B. ein Ereignis wie hohe Besucherzahl beeinflusst Reinigung und Klimatisierung gleichzeitig via Plattform).

Neben der Technik selbst ist auch Cybersecurity integraler Bestandteil der Infrastruktur. Vernetzte Gebäude sind potenziell anfällig für Angriffe; daher müssen Netzwerksegmente abgesichert, Zugriffe kontrolliert und Daten verschlüsselt übertragen werden. Ebenso sollten Fail-Safe-Mechanismen vorhanden sein: Falls ein KI-System oder die Konnektivität ausfällt, muss der Gebäudebetrieb in einen sicheren manuellen Modus übergehen können.

Zusammengefasst erfordert KI im FM zunächst Investitionen in Hard- und Software sowie Aufbau von Know-how. Viele Eigentümer zögern noch wegen der hohen Anfangskosten und unklaren sofortigen Rendite. Hier können modulare, skalierbare Ansätze helfen: Man startet mit Pilotbereichen, sammelt Erfahrung und erweitert schrittweise. Wenn der Nutzen – z.B. in Form von Einsparungen oder Qualitätsgewinnen – sichtbar wird, steigt meist auch die Bereitschaft, weiter in die Infrastruktur zu investieren. Insgesamt bildet eine solide technologische Grundlage das Rückgrat eines erfolgreichen KI-gestützten Facility Managements.